6.11.2013 (Premiere)
Uferstudio 14 – Tanzfabrik Berlin-Wedding
Was heißt es, eine Reise zu wagen, deren Marschrichtung genauso wenig feststeht wie ein bestimmtes Ziel, und in der das Aufeinander-Angewiesen-Sein ohne Sextant und Kompass in alle vier Himmelsrichtungen immer wieder auseinanderzudriften droht? In einem kaleidoskopartigen Wechselspiel zwischen Stillstand und Bewegung verhandeln Miriam Jakob, Maija Karhunen und Nir Vidan die Repräsentationsbedingungen der Bühne. In ihren Aktionen loten die Performer_Innen die Un/Möglichkeit aus, Vielheit auf eine Einheit zu beschränken. Durch eine strenge Setzung minimaler gestischer Andeutungen und Ausführungen wird der Bühnenraum als aufgeladener Körper zwischen Sichtbarmachung und Bewegung erfahrbar. Dabei entsteht ein humorvolles Kammerspiel über Impuls, Reaktion und Technologie rund um eine Picknickdecke.
Christina Amrhein
Wer reisen will in alle vier Himmelsrichtungen, auf allen Vieren oder mit dem Wagen muss die Selbstviertelung akzeptieren.
Körper ein Handbuch, Ricardo Domeneck, Verlagshaus J. Frank, Berlin 2013
Die Ethnologin und Choreografin Miriam Jakob aus Berlin begibt sich in ihren Arbeiten an die Nahtstellen von Wissenschaft und Fiktion. Fragen der Anthropologie werden performativ zu poetischem Material verwandelt. Nach Lecture- und Soloperformances ist „Travelling to the four Corners of the Earth“ nun ihr erstes Ensemblestück.