20.02.2015 (Premiere)
Tanzquartier Wien – Halle G
Der Titel der Arbeitsreihe von Ian Kaler – o.T. – setzt einen Bezug zu dem Akronym für „ohne Titel“ und lässt gleichermaßen offen, was an weiteren möglichen Abkürzungen oder „Ausrufungen“ gemeint ist.
In o.T. | (the emotionality of the jaw), dem ersten Teil der Reihe, entwickelte Ian Kaler seine Solo-Praxis weiter. Das Stück untersucht „Dämmerzustände“ – als Zustand der Aufladung von Energie, als Qualität des Driftens, das einem Loslassen (von Kontrolle) gleichkommt und hinführt zur Kraft einer möglichen Detonation, nicht als destruktives Moment, sondern als Möglichkeit der Neuorientierung. Ausgangspunkt war die Fragestellung wie Körper / Körperlichkeit definiert wird. Was ein Verständnis von Körper beispielsweise mit klaren Be- und Abgrenzungen, Zuschreibungen von Konturen zu tun hat. Ian Kaler interessiert sich hierbei für Erweiterungen und Abstraktionen von Körper/lichkeit. (the emotionality of the jaw) nähert sich dem Feld der Empathie über das Teilen von Zeit und Raum und aktiviert diese über ein In-Schwingung-Versetzen von Verhältnissen multipler Körper und arbeitet so einer Öffnung von Körperlichkeit zu.
Im Anschluss an eine Reihe von Gruppenstücken – Contingencies – geht es in diesem Solo-plus (wie bereits in der Stück-Serie On Orientations) um das Ausloten des Genres Solo. In o.T. | (the emotionality of the jaw) wird mit Ian Kaler AQUARIAN JUGS das neue Alias von Jam Rostron aka Planningtorock als Musiker_In / Performer_In auf der Bühne sein, um so die Grenzen von Solo, elektronischer zu instrumentaler Musik, Körper_n im Raum und Layern im Stück zu untersuchen. Die Arbeit wird nach diversen site-spezifischen Arbeiten für ua. Galerieräume und Studios als erste Arbeit gezielt für die Architektur und Gegebenheiten der Blackbox als Raum, Architektur und Kontext erarbeitet.
o.T. | (the emotionality of the jaw) entwickelt einen pulsierenden, rhythmisierten Bewegungsfluss, untersucht swaying (Schwingen) und blurring (Verwischen) als (Bewegungs-) Zustand und arbeitet mit Loops und Looping als Einschreibungen in den Raum – als eine Art des Spurenziehens, Marker-Setzens, das den_die Körper langsam trüb werden, verschwimmen, unscharf werden läßt.
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