Everybody Dances 1978 – 2013

Gesprächsreihe zu 35 Jahre Tanzfabrik
Konzeption und Moderation Heike Albrecht

Tanzfabrik Berlin 
tanzfabrik-berlin.de

Berlin, Kreuzberg, Möckernstrasse 68, Hinterhof, 3. Etage. Dort markierte am 29. November 1978 Everybody Dances unter der Leitung von Christine Vilardo den Beginn einer neuen Ära. Ein Ort für zeitgenössischen Tanz wird in West-Berlin eröffnet. Akteure der ersten Stunde, wie Reinhald Krätzig, Helmut Gottschild, Christine Vilardo, Petra Kugel bauten das erste Studio: Studio Eins. Mit Jacalyn Carley, Claudia Feest, Dieter Heitkamp und vielen anderen, bildete sich eine Gemeinschaft, um kontinuierlich weiterzuarbeiten und zu leben als Künstler Kollektiv.
Die Tanzfabrik ein neues Modell künstlerischer Produktions- und Aufführungspraxis in dem erfolgreich innerstädtische Kooperationen in Berlin-West, so mit dem Theater am Halleschen Ufer, der Akademie der Künste oder Tanz im August entstanden. Ein internationales Netzwerk entwickelte sich, eng verbunden mit dem Aufbau einer generationsübergreifenden und sich radikal neuen Formen verschreibenden Tanzausbildung. Wer war beteiligt und hat die Prozesse der Veränderung mitgestaltet und mitverfolgt, um die Entwicklung bis zum heutigen zweiten Standort der Tanzfabrik in den Uferstudios nachzuvollziehen? So sehr die Tanzfabrik, als älteste Produktionsstätte, den Inbegriff der freien Szene verkörpert, wurde sie bis heute nicht als eine subventionierte Institution in den Kulturetat der Stadt Berlin aufgenommen, sondern leistet projektbasierte Arbeit, die durch die Antragsförderstruktur realisiert wird.

8.7.2013
Jubiläumstalk zu 35 Jahre Tanzfabrik

Vom Kollektivprojekt zur festen Institution: Die Tanzfabrik Berlin lädt zum Jubiläumstalk. Mit Susanne Linke und Claudia Feest treffen sich zwei Persönlichkeiten, die den Tanz in Deutschland wesentlich mitgestaltet haben – Susanne Linke als Pionierin des Tanztheaters und langjährige Leiterin des Folkwang Tanz Studios, Claudia Feest als Mitgründerin und ehemalige Künstlerische Leiterin der Tanzfabrik. Das Gespräch soll das Nachdenken über die Vergangenheit ins Heute tragen und Ästhetiken wie Strukturen im zeitgenössischen Tanz reflektieren.

16.10. 2013
Nah dran? Weit weg? Zwei Ausbildungsmodelle im Vergleich

Lässt sich künstlerische Praxis in einer Ausbildung vermitteln – und falls ja, wie? Indem Dozenten mit den Studierenden choreographieren, oder indem sie die Grundlagen des Choreographierens vermitteln und Kontakt zur Tanzszene herstellen? Zwei Modelle diskutieren Dieter Heitkamp, Professor für Zeitgenössischen Tanz an der HfMDK Frankfurt/Main, und Nik Haffner, Künstlerischer Direktor des HZT Berlin.
Im Anschluss läuft der Film Kontakt Triptychon von Lutz Gregor aus dem Jahr 1992. Es tanzen unter anderem: Dieter Heitkamp und Ka Rustler.

5.12.2013
Von der leeren Fabrikhalle zur Subventionsfalle

Die Tanzfabrik entwarf mit ihrer Gründung 1978 in der Möckernstraße 68, in Berlin-Kreuzberg ein neues Modell künstlerischer Produktions- und Aufführungspraxis, verbunden mit einem internationalen Netzwerk und dem Aufbau einer generationsübergreifenden und sich radikal neuen Formen verschreibender Tanzausbildung. Wie begann es? Wer war beteiligt? Wie sind die Lebenswege weitergegangen und wo steht die erste Spiel- und Produktionsstätte für zeitgenössischen Tanz nach 1945 in Berlin heute?
Mit Johannes Odenthal, Eva-Maria Hoerster und Thomas Plischke

12.12.2013
Tanz und Text: Entwicklungen einer neuen Theatersprache mit Jacalyn Carley und Ingo Reulecke – ein Arbeitsgespräch

Berühmt wurde Jacalyn Carley mit Stücken zur Verschränkung von Text und Tanz, wie ‚Schwitters Ursonate‘ oder ‚Ernst Ernst‘. Ihre Stücke tourten fast zwei Jahrzehnte durch Europa und Amerika. Als Teil des Künstlerischen Leitungskollektiv der Tanzfabrik wirkte sie von 1978 – 1995, initiierte und leitete 1993 das Symposium „Dance in Berlin“, war Co-Direktorin und Mitbegründerin der Tanzwerkstatt 1988 – 1990. Nach der choreografischen Tätigkeit hat sie vier Bücher geschrieben, u. a. ‚Almas Tanz‘, ‘Tanz um Dein Leben – Royston Maldoom’, und ein Handbuch über seine Methoden,“Community Dance – Jeder kann tanzen…“.
Ingo Reulecke, langjähriger Artist in Residenz der Tanzfabrik, hat als Tänzer „mit allen freien Gruppen zu tun gehabt“ und zahlreiche Produktionen u.a mit Jacalyn Carley, Dieter Heitkamp, Helge Musial und Regina Baumgart mit erarbeitet und getanzt. Seine eigenen Choreographien wurden mehrfach ausgezeichnet und zu zahlreichen Festivals im In- und Ausland geladen.