Workshopleitung Heike Albrecht
Jeder Bewegung liegt ein Körperverhalten zu Grunde, das wiederholbar und als Bewegungsmuster erkennbar bleibt. Wie sehen unsere eigenen Muster in der Bewegung, im Schreiben, im Sehen, im Sprechen, im Verhandeln usw. aus, die uns in der Summe zur Welt verbinden und uns in Beziehung setzen.
Wie kann ich meine Bewegungsmuster als Beziehungsgeflecht nutzen und deren Ausprägungen (in der Praxis) immer wieder zu verhandeln, zu aktivieren, zu re-formulieren.
Wie lassen sich diese Verhaltensmuster im Geflecht von Nähe und Distanz betrachten?
Wie nah sind wir dabei den Dingen? Wie viel Distanz sucht eine vertiefende Auseinandersetzung?
Von wo aus schauen wir auf unsere Arbeit und unser Material: als gemeinsames Heranzoomen / to zoom in, um Ansichten und Anliegen einer Bewegung zu verkleinern. Als kollektives Herauszoomen / to zoom out, um sich mit Details vertraut zu machen. Distanz setzt Distanzsetzung voraus. Unterschiede sind nicht einfach da, sondern müssen gemacht werden. In dieser Fokussierung in beide Richtungen schult sich die Wahrnehmung und festigt die eigene Position, sowohl räumlich als auch inhaltlich. Distanz als Nähe. Nähe als Distanz.
Dieser Workshop widmet sich der Frage unserer Bewegungs- und Verhaltensmuster und deren Beziehung von Nähe und Distanz innerhalb künstlerischer Arbeitsprozesse, um diese zur eigenen Praxis zu reflektieren – oder anders gesprochen, diese herauszufordern.
Wir arbeiten mit somatischen Wahrnehmungstechniken, Fragestellungen zu Aspekten der Körpergeschichte, dem Erforschen von Gewicht und emphatischen Bewegungen im choreografischen Prozeß. Wir arbeiten mit Präsenz, Entscheidungsfähigkeit und dem Zusammenspiel von Bild/Abbild und Bewegung in der Fotografie.
Türen aus Glas sehen mich kommen, machen sich auf. Bilderbuch