Tanzquartier Wien
28.01.2016 (Premiere)
Die Gegenwart zieht Grenzen und baut abgeschlossene Systeme. Sie schafft Angsträume, in denen wir uns bewegen. Wie schreibt sich diese Gegenwart in uns ein, in unsere Körperlichkeit?
Doris Uhlich erforscht mit acht internationalen TänzerInnen eine Tanztechnik, die sich dem Öffnen widmet, Grenzen der Energieausschüttung auslotet und sich danach sehnt, Energie einzusetzen, um den Umraum, die Außenwelt zu bewegen – eine Energieausschüttung, die den Körper als Epizentrum von Aktion und Veränderung versteht.
„Raum“ ist für Doris Uhlich ein Körper, ähnlich dem Menschlichen. So wird in dem Stück nicht nur das eigene, sondern auch das Fleisch des Raumes in Bewegung versetzt. Eine Energie wird entwickelt, um Möglichkeiten auszulösen, die dichte komplexe Gegenwart als einen beweglichen Körper zu begreifen. Boom Bodies reibt sich an diesem Körper und seinen Mechanismen.
„Ich schaue den TänzerInnen zu. Es gibt etwas Unerklärliches für mich. Ich frage mich, warum mich das Bewegungskonzept des Entgrenzens so flasht. Die Raumaufrüttelung, die entladene Boom Energie lösen etwas Existentielles in mir aus, sowohl wenn ich ihr zuschaue, als auch wenn ich sie tanze. Dem gehe ich auf die Spur.“ Doris Uhlich